Präventionsarbeit im Verein ist wichtig
Auch wir sind Mitglied bei VERSA und befassen uns mit dem für unseren Verein wichtigen Thema. Unsere Trainerinnen und Trainer haben die Grundsatzerklärung unterzeichnet und halten sich an die von VERSA vorgegebenen Richtlinien im Umgang mit Kindern. Der 2001 gegründete Verein VERSA sieht sich zunehmend in einer überregionalen Rolle.
Spreche im Bedarfsfall unsere VERSA Beauftragte Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an oder jedes Vorstandsmitglied.
Dazu ein Interview mit VERSA-Präsident, Hermann Schumacher:
Braucht es im Sport eine
Organisation wie VERSA?
Ja unbedingt! Es ist leider eine traurige Tatsache, dass sexuelle Übergriffe in der Schweiz täglich mehrfach passieren. Der allergrösste Teil der Übergriffe geschieht im familiären Umfeld. Aber leider wird auch der Sport nicht verschont. Es braucht deshalb auf Stufe Verein Richtlinien im Umgang mit Kindern, an denen man sich orientieren kann. Zudem ist es ganz wichtig, dass Trainer vor ungerechtfertigten Verdachten geschützt werden. In den Vereinen fehlt oft die Erfahrung im Umgang mit dieser Thematik. Rückfragen der Vereine zeigen immer wieder, dass der Bedarf nach niederschwelliger Beratung mit Sportkompetenz hoch ist. Falls Unsicherheiten bestehen oder «komische Gefühle» aufkommen, kann der Verein jederzeit mit VERSA Kontakt aufnehmen. Dies gilt selbstverständlich für alle Personen im Umfeld des Vereins: Vorstand, andere Trainer und insbesondere Eltern.
Hermann Schumacher, wie ist der
Schutz von Kindern und Jugend-
lichen und die dazu notwendige
Präventionsarbeit im Sportverein
sichergestellt?
Die Präventionsarbeit ist mit den von VERSA definierten Massnahmen, die in den Vereinen umgesetzt werden, extrem wichtig. Absolute Sicherheit gibt es aber leider nicht. Entscheidend ist, dass ein Verein das Thema grundsätzlich ernst nimmt. Mit ernst nehmen meine ich; hinschauen, Signale aufnehmen und sich im Zweifelsfalle mit VERSA, Fachstellen oder der Polizei in Verbindung setzen. Die Prävention darf und soll aber ein Randthema bleiben.
Wäre eine aktive Förderung der Präventionsarbeit
im Verein nicht Pflicht und Aufgabe für einen
grossen nationalen Sportverband
– wie beispielsweise Swiss Olympic?
VERSA ist auf eine Initiative des Zürcher Stadtverbandes für Sport (ZSS) entstanden. Der ZSS sah sich in der Pflicht, seine Mitgliedervereine zu motivieren, eine minimale Präventionsarbeit zu leisten. Es gab aber keine für die Adaption im Sport geeigneten Vorgaben und Instrumentarien. Auch nicht bei den grossen Dachverbänden. Deshalb hat der ZSS für die Sportvereine die Organisation VERSA ins Leben gerufen. Ein Engagement von Swiss Olympic als nationale Fachstelle im Bereich Sport wäre von uns sehr begrüsst worden. Dies vor allem nachdem sich die ebenfalls in der Prävention tätige Organisation mira aus diesem Bereich zurückgezogen hat. Wir haben deshalb auch mit Swiss Olympic das Gespräch gesucht.
Wie hat Swiss Olympic auf
die VERSA-Anfrage reagiert?
Swiss Olympic schätzt den Bedarf etwas anders ein. Wir bedauern das natürlich sehr, denn der Jugendsport hat in der Schweiz eine so grosse Bedeutung, dass er eine eigene, spezialisierte Fachstelle verdienen würde. Und es gäbe in der Prävention noch viele offene Handlungsfelder. Aber VERSA ist ehrenamtlich und muss praktisch ohne personelle und finanzielle Ressourcen auskommen. Eine Ausweitung der Prävent-ionsarbeit und der Verstärkung der Unterstützung der Vereine übersteigt leider die Möglichkeiten von VERSA. Vielmehr könnte allein die Bewältigung der steigenden Nachfrage – heute sind rund 400 Vereine Mitglied bei VERSA – mittelfristig zu einem ernsthaftenProblem werden.